Viel Applaus für Chorkonzert

Badische Neueste Nachrichten, 29.01.2013

Mit "Jauchzet" war am Sonntag das Chorkonzert in der Herz-Jesu-Kirche überschrieben, bei dem A-Cappella­ Vertonungen aus verschiedenen Epochen rund um den 100. Psalm dargeboten wurden. Zu Gast war der "Junge Kammerchor Baden-Württemberg" unter der Leitung von Jochen Woll. Gegründet wurde der Chor im Jahr 1985. Mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg entstand ein Ensemble mit ausgewählten Sängerinnen und Sängern aus dem ganzen Land. Mit dem "Jubilate Deo" des spanischen Meisters Tomas Luis de Victoria be­ grüßten die jungen Sänger die Zuhörer. Bei dieser Vertonung aus der Renaissance-Zeit wechselte sich einstimmiger Gesang in der Art des gregorianischen Chorals mit homophonen Teilen nach Art des vierstimmigen Kantionalsatzes ab. Es folgte die doppelehöri­ge Vertonung von "Jubilate Deo" des Italieners Andrea Gabrieli. Der Chor wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. In strahlender Dur-Tonart erklang danach das "Jubilate Deo" von Giovanni Gabrieli. Der polyphone Chorsatz, war reich geschmückt mit schönen Koloraturen. Hervorragend war die Interpretation des Chores unter der souveränen Leitung von Woll. Der Renaissance-Block wurde mit einer Vertonung des deutschen Komponisten Hans Leo Hassler abgerundet.
Den Übergang zum zweiten Teil gestaltete Bruno Ramm an der Orgel mit einer exzellenten Darbietung von Bachs Präludium in Es-Dur.

Die musikalische Zeitreise ging weiter in die romantische Epoche des 19. Jahrhunderts. Mit Einfühlung präsentierten die jungen Sänger "Frohlocket ihr Gerechten" und "Lau­ date Dominum" nach dem 135. Psalm von Joseph Gabriel Rheinberger. In den Publikums-Reihen verteilten sich die Sänger bei dem Chorwerk "Cantate Domino" des zeitgenössischen däni­schen Komponisten John Hoybye. Die Stimmen ertönten von allen Seiten, was zu einem besonderen Raumklang­-Erlebnis führte. Interessant war der fließende Übergang von gesprochenem Text zum gesungenen Klang beim "Jubilate Deo" nach dem 100. Psalm. Durch Übereinander-Schichtungen to­ naler Motive entstanden reizvolle Dissonanzen. Nach einer "Exultate Deo"­ Vertonung des Franzosen Francis Poulenc, klang das hochkarätige Konzert mit der Motette "Jauchzet dem Herrn" des romantischen Meisters Mendels­ohn im stimmungsvollen C-Dur aus. Es gab reichlich Applaus.